Yoga und Meditation führt zur Senkung von Entzündungsparametern im Blut und mit einer Mittelmeerernährung lassen sich magensäurebedingte Beschwerden im Kehlkopf verhindern.
Zwei kleine Studien zeigen interessante Erkenntnisse, haben aber leider gewisse Schwächen.
Wissenschaftler haben am liebsten placebokontrollierte, doppelblinde Studien: zwei Gruppen bekommen zur Behandlung eine Substanz, von denen eines ein Scheinmedikament ist und demnach nicht wirken kann. Zu Studienbeginn wird eine Hypothese aufgestellt und im Laufe der Studie erfolgen Messungen in beiden Gruppen. Im Idealfall zeigt sich eine statistisch signifikante Überlegenheit des echten Medikaments gegen über dem Placebo.
Nur: viele Erkenntnisse und neue Ansätze fußen oft auch auf kleinen Beobachtungsstudien oder Studien mit weniger „wissenschaftlicher Power“. In einer kleinen Studie führten 26 Teilnehmern über drei Monate täglich Yoga und Meditation in einem speziellen Zentrum aus. Vor und nach der Intervention wurden in Blut und Speichel verschiedene Signalstoffe und Entzündungsparameter gemessen und die Teilnehmer nach Ihrem psychischen Wohlbefinden befragt (1). Im Ergebnis gingen entzündungsfördernde Botenstoffe ab, entzündungshemmende stiegen hingegen an. Die Teilnehmer berichteten außerdem über signifikant weniger depressive, ängstliche und somatische Symptome.
Wohl nicht, denn die Teilnehmer haben in den drei Monaten ihr Leben komplett geändert: sie gingen nicht arbeiten, ernährten sich anders und veränderten ihr Alltagsumfeld zum Teil drastisch. Vielleicht ist das alles in Summe eher die Lösung?
Eine zweite Studie wollte prüfen, ob sich mit einer Mittelmeerdiät Symptome von hochsteigender Magensäure zum Kehlkopf im Vergleich zu klassischen Medikamenten zur Säureblockung im Magen bessern lassen (2). Diese beiden Konzepte wurden nicht parallel sondern hintereinander eingesetzt und der Erfolg mit einem erprobten Fragebogen überprüft. Die Teilnehmer zeigten deutlich weniger säurebedingte Symptome als zuvor unter dem Medikament. Statistisch signifikant war dies allerdings nicht.
Dennoch können Menschen mit Reflux aus dieser Studie etwas mitnehmen: die Mittemeerküche hilft offenbar die Symptome zu lindern. Parallel zu einer eventuell notwendigen Medikation sollten die Teilnehmer also Kohlenhydrate reduzieren und insbesondere auf Zucker und Weissmehl verzichten. Das wird vermutlich auch den Bauchumfang reduzieren helfen und damit den Druck auf den Pförtner zwischen Speiseröhre und Magen entlasten. Eine der wesentlichen Ursachen für Reflux.
Quellen:
(1) Frontiers in Human Neuroscience (2017; doi: 10.3389/fnhum.2017.003159)
(2) JAMA Otolaryngology Head Neck Surgery (2017; doi: 10.1001/jamaoto.2017.1454)