16. Dez 2024

MRT-Screening: Ein Schritt zu weniger unnötigen Prostatabiopsien

16. Dez 2024

Der gezielte Einsatz von MRT bei der Diagnose von Prostatakrebs kann unnötige Biopsien reduzieren, ohne das Risiko fortgeschrittener Tumore zu erhöhen.

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MRT-Screening: Ein Schritt zu weniger unnötigen Prostatabiopsien

Eine neue Studie zeigt, dass der gezielte Einsatz von MRT bei der Diagnose von Prostatakrebs unnötige Biopsien deutlich reduzieren kann – ohne das Risiko fortgeschrittener Tumore signifikant zu erhöhen.

Was ist das Problem?

Beim herkömmlichen Prostatakrebs-Screening wird nach einem erhöhten PSA-Wert eine Biopsie durchgeführt. Dabei werden systematisch Gewebeproben aus der Prostata entnommen und zu viele Krebsarten entdeckt, die für den Mann ungefährlich ist. Solche Überdiagnosen können zu belastenden Behandlungen führen, die nicht immer notwendig sind, aber Nebenwirkungen wie Inkontinenz oder Impotenz haben können.

Die Idee der Studie war es, statt direkt eine Biopsie durchzuführen, bei einem erhöhten PSA-Wert zunächst ein MRT durchzuführen. Eine Biopsie erfolgt nur, wenn das MRT einen verdächtigen Befund zeigt.

Ergebnisse der Studie:

In der GÖTEBORG-2-Studie mit über 13.000 Männern: Mit MRT wurden 57 % weniger Tumore entdeckt, die als harmlos gelten (niedriges Grading). Die Zahl der klinisch relevanten Tumore blieb nahezu unverändert. So wurden unnötige Biopsien und Überdiagnosen vermieden.

Es bleiben aber auch Herausforderungen: in Deutschland ist die PSA- Bestimmung nicht Bestandteil der Kassenleistung, sondern eine Selbstzahlerleistung. Der PSA-Wert kann verfälscht sein: nach Sex, einer ausgedehnten Radtour oder bei einer Entzündung der Prostata ist der Wert erhöht. Männer müssen darüber vorher aufgeklärt werden.

Außerdem sind die Kosten für ein flächendeckendes MRT-Screening hoch, könnten sich aber durch Einsparungen bei Behandlungen relativieren.

Fazit:

Das MRT-Screening ist ein vielversprechender Ansatz, um Prostatakrebs genauer zu diagnostizieren und gleichzeitig Überdiagnosen und unnötige Eingriffe zu vermeiden. Die Methode ist jedoch noch nicht flächendeckend etabliert, und weitere Untersuchungen sind nötig, um den langfristigen Nutzen zu bewerten.

Quelle: Ärztezeitung

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/154651/MRT-Screening-auf-Prostatakarzinom-kann-unnoetige-Biopsien-vermeiden?rt=57886cb3dfd073ababa3d918d67376b9

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/154920/Frueherkennung-beim-Prostatakarzinom-von-Vorteil?rt=57886cb3dfd073ababa3d918d67376b9

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