27. Mär 2025

Neurodiversität am Arbeitsplatz – Warum „anders“ oft einfach besser ist

27. Mär 2025

Lernen Sie die wunderbare Welt der Neurodiversität kennen.

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Neurodiversität am Arbeitsplatz – Warum "anders" oft einfach besser ist

Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten mit jemandem zusammen, der in komplexen Datenstrukturen denkt wie ein Schachgroßmeister, aber vergisst, seine Mails zu beantworten. Oder mit einer Kollegin, die brillante kreative Ideen hat, aber bei spontanen Meetings ins Schwitzen gerät. Willkommen in der wunderbaren Welt der Neurodiversität!

Wenn das Gehirn seinen eigenen Weg geht

Neurodiverse Menschen – dazu gehören etwa Menschen mit ADHS, Autismus, Legasthenie oder Hochsensibilität – erleben die Welt auf ihre eigene Weise. Am Arbeitsplatz kann das zu einzigartigen Stärken führen, aber auch zu Herausforderungen.

Hier drei Beispiele aus dem Büroalltag

Tom, der Detailverliebte
Tom ist Softwareentwickler und entdeckt Fehler im Code, die sonst niemand bemerkt. Sein Blick für Details ist unschlagbar. Doch Small Talk in der Kaffeeküche? Albtraum! Kollegen empfinden ihn manchmal als distanziert, dabei ist er einfach lieber effizient als gesprächig.

Lisa, die Kreative
Lisa sprüht vor Ideen, findet Lösungen für Probleme, an denen sich andere die Zähne ausbeißen. Aber wehe, sie soll sich an starre Prozesse halten – dann ist sie schnell überfordert. Ihr Schreibtisch? Ein einziges kreatives Chaos.

Max, der Turbo-Denker
Max hat ADHS und bringt Energie ins Team. Seine Schnellschüsse sind manchmal genial, manchmal chaotisch. Er hasst langweilige Routinearbeiten, aber wenn er sich für ein Thema begeistert, übertrifft er alle Erwartungen.


Dass diese Verhaltensweisen im Alltag oft anecken und nicht leicht zu führen sind, versteht sich von selbst. Typische Fehler von Vorgesetzten:

1. „Der muss sich einfach mehr anstrengen!“
Viele neurodiverse Mitarbeitende bekommen zu hören, sie müssten „sich nur besser konzentrieren“ oder „einfach organisierter arbeiten“. Das Problem: Ihre Gehirne funktionieren anders. Ohne geeignete Strategien oder Hilfsmittel bringt mehr Anstrengung oft wenig – und führt nur zu Frust.

2. „Das gehört zum Job – da muss er durch!“
Ein autistischer Mitarbeiter, der mit spontanen Teammeetings überfordert ist, oder eine ADHS-Betroffene, die mit Excel-Tabellen kämpft – für sie kann „Augen zu und durch“ enorm belastend sein. Stattdessen wäre eine Anpassung der Arbeitsweise oft die bessere Lösung.

3. „Wenn ich das für einen erlaube, wollen es alle!“
Flexibilität für neurodiverse Menschen bedeutet nicht, dass plötzlich jeder Extrawünsche äußert. Anpassungen wie Homeoffice-Tage, Noise-Cancelling-Kopfhörer oder klarere Kommunikationsstrukturen helfen oft nicht nur Betroffenen, sondern dem ganzen Team.

4. „Der passt nicht ins Team.“
Neurodivergente Mitarbeitende werden oft als „schwierig“ wahrgenommen, nur weil sie sich nicht nahtlos an typische Erwartungen anpassen. Statt sie auszuschließen, wäre es sinnvoller, ihre individuellen Stärken bewusst ins Team einzubinden.

Wie gelingt nun eine gute Zusammenarbeit?

1. Stärken nutzen statt Defizite betonen
Jeder bringt etwas Wertvolles mit. Statt auf Schwächen zu fokussieren, hilft es, neurodiverse Talente gezielt einzusetzen – zum Beispiel Tom für Qualitätskontrollen, Lisa für kreative Projekte und Max für innovative Impulse.

2. Flexible Arbeitsweisen erlauben
Ein offenes Arbeitsumfeld hilft allen. Klare Strukturen für die, die sie brauchen, und Freiräume für kreative Köpfe. Vielleicht kann Lisa flexiblere Abgabefristen bekommen, während Max seine Aufgaben in kurzen Sprints bearbeitet?

3. Kommunikation anpassen
Nicht jeder liebt spontane Meetings oder wortreiche Mails. Strukturierte To-do-Listen, visuelle Hilfsmittel oder kurze Check-ins helfen, Missverständnisse zu vermeiden.

Fazit: Neurodiversität ist kein Hindernis – sondern ein Wettbewerbsvorteil!
Wenn wir lernen, Vielfalt als Stärke zu sehen, profitieren alle davon. Denn oft sind es gerade die „anderen“ Denker, die die besten Ideen haben.

Und jetzt Hand aufs Herz: Gibt es in Ihrem Team jemanden, der „ein bisschen anders“ tickt? Vielleicht ist genau das der Schlüssel zu Ihrem nächsten großen Erfolg!

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