27. Mär 2025

Nikotinpflaster als neuer Therapieansatz bei Long Covid

27. Mär 2025

Erste Forschungsergebnisse deuten an, dass Nikotinpflaster die Symptome von Long Covid deutlich mindern könnten.

PreventON

Nikotinpflaster als neuer Therapieansatz bei Long Covid?

Long Covid betrifft viele Menschen und kann das Leben stark einschränken. Eine Forschungsgruppe aus Leipzig hat nun eine vielversprechende Therapiemöglichkeit entdeckt: Nikotinpflaster. Erste Ergebnisse zeigen, dass sie Symptome deutlich lindern könnten. Doch was steckt dahinter?

Wie entsteht Long Covid?

Viele Betroffene kämpfen nach einer Covid-19-Infektion mit Beschwerden wie Erschöpfung, Konzentrationsproblemen und Schmerzen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Long Covid durch eine Blockade von bestimmten Nervenzell-Rezeptoren entsteht. Das Spike-Protein des Coronavirus könnte diese Rezeptoren belegen und so wichtige Nervenfunktionen stören.

Nikotinpflaster als Lösung?

Ein Forscherteam um Dr. Marco Leitzke vom Universitätsklinikum Leipzig hat eine spannende Entdeckung gemacht: Nikotin könnte das Virus-Protein von den betroffenen Nervenzellen verdrängen und die normale Funktion wiederherstellen.

Die Forschungsgruppe führte eine umfassende Literaturauswertung durch, um die Auswirkungen einer Blockade nikotinerger Acetylcholinrezeptoren (nAChR) zu verstehen. Diese Rezeptoren sind essenziell für neuronale Prozesse und beeinflussen kognitive, muskuläre und vegetative Funktionen. Laut der Hypothese der Wissenschaftler bindet das Spike-Protein des Coronavirus dauerhaft an diese Rezeptoren, wodurch die natürlichen Transmitter wie Acetylcholin blockiert werden. Nikotin könnte diesen Effekt durch Verdrängung des Virusproteins rückgängig machen.

In einer Fallstudie mit einer Long-Covid-Patientin konnte die Hypothese mit bildgebenden Verfahren überprüft werden. Mittels Ganzkörper-PET-CT und MRT, die mit einem Acetylcholinrezeptor-spezifischen Radiotracer durchgeführt wurden, ließ sich beobachten, dass das Nikotinmolekül tatsächlich die Rezeptoren freigibt und so die normale Neurotransmission wiederherstellt. Darüber hinaus bestätigte eine nachfolgende Untersuchung von 231 Long-Covid-Patienten, die Nikotinpflaster anwendeten, dass 73,5 Prozent der Teilnehmenden eine signifikante Verbesserung ihrer Symptome erfuhren.

Weitere Forschung notwendig

Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend, aber es sind noch größere Studien nötig, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Therapie zu bestätigen. Zudem könnte die Methode auch bei anderen Erkrankungen wie dem Chronischen Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) oder Fibromyalgie helfen.

Fazit

Nikotinpflaster könnten ein Hoffnungsträger für Long-Covid-Patienten sein. Falls sich die positiven Effekte in weiteren Studien bestätigen, könnte dies eine neue Therapieoption darstellen.

Quelle: Journal Bioelectronic Medicine, DOI: 10.1186/s42234-025-00167-8

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