13. Mai 2020

Besondere Herausforderungen in Zeiten von Corona. Für das gesamte Team im Pharmaunternehmen.

13. Mai 2020

Fragen an Manfred Koch - Personalchef Deutschland – STADA Arzneimittel AG

„Die Anforderungen sind schon enorm“ sagt Manfred Koch, Personalchef von STADA in Deutschland im Interview mit prevent.on . Das Unternehmen war und ist in mehrfacher Hinsicht gefordert: die Nachfrage nach Arzneimitteln bescherte dem Unternehmen im März einen historischen Produktionsrekord. Gleichzeitig galt es Mitarbeiter der Produktion besonders zu schützen, den Rohstoffnachschub zu organisieren und Home Office für eine Vielzahl von Mitarbeitern in kurzer Zeit einzurichten.

PreventON

Wann hatten Sie Ihr letztes physisches Team-Meeting mit Ihren Mitarbeitern?

Ich habe am 13. März, einem Freitag, mit meinem HR-Team noch einen Führungskräfteworkshop gehalten, bevor wir dann ab dem darauffolgenden Montag alle ins Home-Office gewechselt sind, genau wie alle anderen Kolleginnen und Kollegen, die nicht in der Produktion, im Labor oder in der Logistik arbeiten. Seitdem haben wir sehr regelmäßig virtuelle Teammeetings. Ich gehöre aber zu einem HR Notteam, das regelmäßig ca. 1 Tag die Woche im Office ist (nicht alles läuft bei uns papierlos und mit digitalen Unterschriften) und da treffe ich dann auch auf HR-Teammitglieder, die ebenfalls zur Notbesetzung gehören und in sauber abgestimmten Einsätzen abwechselnd vor Ort arbeiten.


Wie viele Mitarbeiter sind bei Ihnen im Home-Office?

Bei STADA arbeiten in Deutschland derzeit alle MitarbeiterInnen, die nicht in der Produktion, den Labors oder in der Logistik arbeiten, im Home-Office. Das sind mehr als 800 Mitarbeiter an den verschiedenen Standorten in Deutschland (inkl. der Außendienstmitarbeiter).


Was macht Home-Office mit Ihren Mitarbeitern, welche Rückmeldungen und Eindrücke erhalten Sie?

Wir halten engen Kontakt und bekommen so regelmäßig Rückmeldungen, wir haben sogar kurzfristig einen Pulse-Survey durchgeführt, um flächendeckend und zeitnah Feedback zu bekommen. Insgesamt funktioniert es sehr gut, wir schaffen es das Geschäft erfolgreich und gut abgestimmt weiterzuführen. Die Belastungen sind natürlich sehr unterschiedlich. Es gibt Funktionen, die aktuell weniger ausgelastet sind, weil sie z.B. keine direkten Vor-Ort Kundenkontakte haben können, andere Funktionen sind dagegen tendenziell sogar stärker ausgelastet, um alle Anforderungen der besonderen Situation bewältigen zu können. Und die persönlichen Situationen sind unterschiedlich. Nicht jeder hat ein Arbeitszimmer als frei verfügbaren Rückzugsraum zum Arbeiten. Besonderen Respekt habe ich vor den vielen MitarbeiterInnen, die Kinder zu Hause betreuen und dies mit Home Office Tätigkeiten und natürlich Haushaltsverpflichtungen etc. verbinden – die multiplen Anforderungen sind schon enorm. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass wir noch mehr Disziplin brauchen, um auch Pausen gezielt einzuplanen und nicht einfach den Arbeitstag zeitlich zu strecken, was für einige wenige bedeutet, quasi durchgängig in Telefon- und Videokonferenzen gebunden zu sein.

 

Der persönliche Austausch erfolgt in Zeiten von Corona nahezu ausschließlich über Video-und Telefonkonferenzen. Ist dies ein Denkanstoß auch bei Ihnen für die Zeit nach Corona?

Über den Sinn einer verstärkten Nutzung von Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten haben wir schon vor Corona gesprochen, allerdings war unsere Arbeitskultur und die zu Grunde liegenden Regularien noch sehr stark auf eine Präsenzkultur ausgerichtet. Jetzt hat uns Corona überholt und wir haben bewiesen, dass Agility zurecht einer unserer Unternehmenswerte ist. Wir alle konnten erleben, was gut funktioniert, aber auch welche Herausforderungen damit verbunden sind. Ich bin mir sicher dass wir die aktuellen Erfahrungen nutzen werden, um nach der Krise genau zu beschreiben, wie wir künftig Video- und Telefonkonferenzen im Rahmen eines verstärkten mobilen Arbeitens gezielt einsetzen, aber auch wie dies die Tätigkeit z.B. der AußendienstkollegInnen verändern kann und wird.

 

Der Pharmabereich gehört wohl eher zu den Gewinnern der Corona-Pandemie. Wie geht es konkret STADA in der aktuellen Situation?

Unser Anspruch ist es, uns als verlässlicher Partner um die Gesundheit der Menschen zu kümmern. Wir sind sehr froh, dass wir dem gerade jetzt gerecht werden können und unsere Produktion auf Hochtouren läuft. STADA stellte im März mehr Medikamente als je zuvor in unserer 125-jährigen Geschichte her. Wir konnten dadurch die deutlich gestiegene Nachfrage nach kritischen Arzneimitteln erfüllen und einen wichtigen Beitrag zum Gesundheitssystem leisten.

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