Mit Vitamin D in Lebensmitteln die Krebssterblichkeit senken

Mehrere internationale Studien kamen in den letzten Jahren zu dem übereinstimmenden Ergebnis, dass die Einnahme von Vitamin D die Krebssterblichkeit um 13 % senken kann. Was bedeutet das für Deutschland? Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKfZ) in Heidelberg hat in einer Modellierungsstudie berechnet, welchen Effekt die Anreicherung von Vitamin D in Lebensmitteln für die Krebssterblichkeit in Deutschland hätte.Die Diskussion über Sinn und Unsinn der Vitamin D-Einnahme in Monaten mit niedrigem Sonnenstand wird seit Jahren kontrovers geführt. Dabei sind positive gesundheitliche Effekte belastbar nachgewiesen. Zudem ist der Vitamin D-Mangel in Deutschland teilweise eklatant. Wir sehen das gerade in den Checkup-Daten dieser Tage: knapp 80 % unserer Checkup-Teilnehmer*innen im Januar und Februar hatten einen schweren oder sehr schweren Vitamin D-Mangel, nur 21 % lagen im Normbereich.

Die genannten internationalen Studien wurden in Ländern durchgeführt, in denen die Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D (ähnlich wie bei uns jodiertes Speisesalz) übliche Praxis ist. Die Forscher*innen errechneten eine Reduktion der Krebssterblichkeit durch diese Vitamin D-Anreicherung von 13 %. Mitarbeiter*innen des DKfZ übertrugen in ihrer Modellierungsstudie diese Daten auf Deutschland. Der Effekt des Vitamin D-Anstieges über die Anreicherung in Lebensmitteln entspricht der täglichen Einnahme von 400 bis 1.000 Einheiten. Damit würde ein Rückgang der Krebssterblichkeit von 11 bis 15 % erreicht werden. In Zahlen: 30.000 krebsbedingte Todesfälle könnten jährlich in Deutschland vermieden werden. Und auch deren Behandlungskosten, die auf 1,15 Mrd. Euro geschätzt wurden.

Die Anreicherung von Vitamin D in Lebensmitteln in Deutschland sollte dringend politisch angepackt und entschieden werden.

Quelle: Nutrients, 2021; DOI: 10.3390/nu13113986