04. Dez 2020

Psyche in der Krise – Was gegen den Corona-Blues helfen kann

04. Dez 2020

Die Corona-Pandemie ist für uns alle eine Ausnahmesituation – weniger Kontakte, mehr Unsicher-heiten, mehr Verzicht. Vor allem seit dem Lockdown sind unsere Aktivitäten weniger planbar, was viele Menschen frus-triert. Nach Gebhard Hentschel, Vorsitzender der Deutschen Psychotherapeuten-vereinigung, sind Menschen es gewohnt ihr Leben zu strukturieren und zu planen, was durch die Corona-Maßnahmen erschwert wird. Dies führe zu einem Kontrollverlust, aus dem Angst und Hilflosigkeit resultiert. Hält dieser Zustand an, leidet die Psyche.

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Besonders anfällig für depressive Reaktionen sind insbesondere Menschen, deren Existenz bedroht ist (Selbstständige, etc.), Mitarbeiter in Pflege und Medizin, sowie Menschen, die der Risikogruppe angehören.

Gemäß einer Forsa-Umfrage hat sich jeder Fünfte seit Beginn der Pandemie öfter niedergeschlagen und antriebslos gefühlt, als vor der Pandemie. Laut der Corona-BUND-Studie beschäftigten sich 86% der deutschen Bevölkerung im Oktober oft oder fast immer mit Corona und den Folgen der Erkrankung.

Aus intensiver psychologischer Forschung kennen wir Schutzfaktoren, die dabei unterstützen, langfristig auch bei dauernden Belastungen gesund zu bleiben. Nicht immer sind alle Ressourcen verfügbar, vor allem, wenn liebgewonnene Gewohnheiten wie ins Kino gehen, ein Restaurant besuchen oder Partys aufgrund des Lockdowns nicht abrufbar sind. Es braucht Kreativität, um in dieser Zeit neue Ressourcen aufzubauen oder alte, vergessene Ressourcen zu reaktivieren.

Ein paar davon haben wir für Sie zusammengetragen – die Liste ist natürlich nicht vollständig, aber vielleicht regt sie Sie zum Nachdenken, Ergänzen oder gar Ausprobieren an:

1. Pflegen Sie Kontakte und Nähe kreativ und herzlich: Teilen Sie Ihren Bezugspersonen Ihre Gedanken und Gefühle mit, nutzen Sie Briefe, Postkarten oder Online-Tools, um mit Ihren Liebsten in Kontakt zu bleiben.

2. Schaffen Sie Normalität und Routine: Etablieren Sie regelmäßige Abläufe. Das hilft vor allem bei der Trennung zwischen Arbeit und Privatleben, wenn Sie im Homeoffice sind.

3. Dosierte Fakten statt Informationsflut und rotierende Gedanken: Viele Medien neigen zum Dramatisieren. Informieren Sie sich bei glaubhaften Quellen, sprechen Sie mit Ihnen nahestehenden Personen und vermeiden Sie es, permanent zu grübeln.

4. Schaffen Sie bewusst Auszeiten und Rückzugsmöglichkeiten: Machen Sie Sport, gehen Sie an die frische Luft und verwöhnen Sie sich. Essen Sie gesund!

5. Seien Sie großzügig bei Unterstützung, Konflikten und Hilfe: Diese Zeit ist für alle schwer, seien Sie verständnisvoll.

6. Lernen Sie zu akzeptieren, was Sie nicht ändern können: Wir wissen, das ist sehr herausfordernd, weil wir Menschen gerne Dinge um uns herum beeinflussen und lenken möchten. Versuchen Sie dennoch, Ihre Aufmerksamkeit mehr auf die Bereiche zu lenken, die Sie beeinflussen können. Das schafft Gelassenheit.

Vielleicht ist hier das eine oder andere dabei, das Sie für sich noch nicht umgesetzt haben. Wenn ja, dann freuen wir uns über eine Rückmeldung von Ihnen, welche Wirkung die Ressourcenaktivierung bei Ihnen hatte!

Bleiben Sie gesund.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-kontaktbeschraenkungen-stress-angst-100.html

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