24. Jun 2025

Social Media und psychische Gesundheit – Wie digitale Vernetzung unsere Psyche beeinflusst

24. Jun 2025

Soziale Medien sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Plattformen wie Instagram, Facebook, TikTok oder LinkedIn ermöglichen es Ihnen, mit Freunden in Kontakt zu bleiben, sich auszutauschen und sich zu informieren. Doch wie wirken sich diese digitalen Netzwerke eigentlich auf Ihre psychische Gesundheit aus?

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Der doppelte Effekt von Social Media:

Social Media hat zwei Seiten: Einerseits fördert es soziale Vernetzung und Zugehörigkeitsgefühl, andererseits birgt es auch Risiken für Ihre psychische Balance. Zahlreiche Studien zeigen, dass intensive Nutzung sozialer Medien mit Gefühlen von Einsamkeit, Stress oder Angstzuständen verbunden sein kann (Twenge et al., 2018). Dies hängt oft mit „sozialen Vergleichsprozessen“ zusammen: Sie sehen vor allem die idealisierten Darstellungen des Lebens anderer, während eigene Herausforderungen ausgeblendet bleiben (Vogel et al., 2014).

Psychologische Auswirkungen:

Der ständige Vergleich kann Ihr Selbstwertgefühl beeinträchtigen und zu negativen Gedanken über die eigene Person führen. Eine Studie von Fardouly et al. (2015) zeigt, dass besonders junge Frauen, die viel Zeit auf sozialen Plattformen verbringen, häufiger unzufrieden mit ihrem eigenen Körperbild sind. Auch bei Erwachsenen kann der Druck, online stets „perfekt“ zu erscheinen, zu Stress und innerer Erschöpfung führen.

Darüber hinaus führt die Flut an Informationen oft zu „Information Overload“, der Sie überfordern kann (Eppler & Mengis, 2004). Push-Benachrichtigungen und Likes aktivieren das Belohnungssystem im Gehirn und können ein Suchtverhalten fördern (Turel et al., 2014).

Wie Sie Ihre psychische Gesundheit schützen können:

  • Bewusstes Nutzungsverhalten: Studien empfehlen, die tägliche Social-Media-Nutzung zu begrenzen, um negative Effekte zu reduzieren (Huang, 2017). Setzen Sie sich Zeitlimits und gönnen Sie sich medienfreie Phasen.
  • Reflektieren Sie Ihre Gefühle: Wenn Sie nach der Nutzung gestresst oder minderwertig fühlen, hilft es, gezielt positive Inhalte auszuwählen oder die Nutzung einzuschränken (Verduyn et al., 2017).
  • Pflegen Sie echte soziale Kontakte: Persönliche Begegnungen stärken Ihr Wohlbefinden nachhaltiger als digitale Vernetzung (Diener & Seligman, 2002).
  • Achten Sie auf Ihre Grenzen: Nutzen Sie Funktionen wie „Nicht stören“ oder schalten Sie Benachrichtigungen aus, um Pausen zu schaffen.

Fazit:

Social Media bietet viele Chancen, birgt aber auch psychische Herausforderungen. Ein bewusster und achtsamer Umgang kann helfen, die positiven Seiten zu nutzen und negative Auswirkungen zu minimieren. So schützen Sie Ihre mentale Gesundheit – denn Ihre Psyche verdient ebenso viel Aufmerksamkeit wie Ihr digitales Leben.


Literaturverzeichnis:

  • Diener, E., & Seligman, M. E. P. (2002). Very happy people. Psychological Science, 13(1), 81–84. https://doi.org/10.1111/1467-9280.00415
  • Eppler, M. J., & Mengis, J. (2004). The concept of information overload: A review of literature from organization science, accounting, marketing, MIS, and related disciplines. The Information Society, 20(5), 325–344. https://doi.org/10.1080/01972240490507974
  • Fardouly, J., Diedrichs, P. C., Vartanian, L. R., & Halliwell, E. (2015). Social comparisons on social media: The impact of Facebook on young women's body image concerns and mood. Body Image, 13, 38–45. https://doi.org/10.1016/j.bodyim.2014.12.002
  • Huang, C. (2017). Time spent on social network sites and psychological well-being: A meta-analysis. Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking, 20(6), 346–354. https://doi.org/10.1089/cyber.2016.0758
  • Turel, O., He, Q., Xue, G., Xiao, L., & Bechara, A. (2014). Examination of neural systems sub-serving Facebook “addiction”. Psychological Reports, 115(3), 675–695. https://doi.org/10.2466/18.PR0.115c31z8
  • Twenge, J. M., Joiner, T. E., Rogers, M. L., & Martin, G. N. (2018). Increases in depressive symptoms, suicide-related outcomes, and suicide rates among U.S. adolescents after 2010 and links to increased new media screen time. Clinical Psychological Science, 6(1), 3–17. https://doi.org/10.1177/2167702617723376
  • Verduyn, P., Ybarra, O., Résibois, M., Jonides, J., & Kross, E. (2017). Do social network sites enhance or undermine subjective well-being? A critical review. Social Issues and Policy Review, 11(1), 274–302. https://doi.org/10.1111/sipr.12033
  • Vogel, E. A., Rose, J. P., Roberts, L. R., & Eckles, K. (2014). Social comparison, social media, and self-esteem. Psychology of Popular Media Culture, 3(4), 206–222. https://doi.org/10.1037/ppm0000047

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