15. Feb 2023

Verbessertes Brustkrebs-Überleben schon bei moderatem Training

15. Feb 2023

Gesteigerte körperliche Aktivität senkt die Sterblichkeit nach einer Brustkrebsdiagnose.

PreventON

Verbessertes Brustkrebs-Überleben schon bei moderatem Training

Wir alle müssen den sprichwörtlichen ‚inneren Schweinehund‘ überwinden und uns mehr bewegen. Es macht schlank, schön und glücklich - und manchmal sogar Spaß. Doch es kann auch ganz speziell krankheitsbezogen den geradezu lebensrettenden Unterschied machen. Ein deutsch-amerikanisch geführtes Forscherteam hat es sich zur Aufgabe gemacht, dies am Beispiel der Krebserkrankungen genauer zu untersuchen. Dass körperliche Aktivität deren Verlauf günstig beeinflussen kann, haben bereits mehrere internationale Studien belegt, insbesondere bei Brustkrebs und Darmkrebs. Doch nach wie vor mangelt es an präzisen Daten darüber, wieviel Aktivität notwendig ist, um den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen, welche Art der Aktivität am wirksamsten ist und ob dies für alle Betroffenen gleichermaßen gilt.

Ein Forscherteam unter der Federführung von Renée T. Fortner (Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Norwegisches Krebsregister) und Heather Eliassen (Harvard TH Chan School of Public Health and Brigham and Womens Hospital) untersuchte diese Zusammenhänge nun an den Daten der Nurses Health Studie. Diese 1976 gestartete Untersuchung zählt zusammen mit der 1989 initiierten Nurses Health II-Studie zu den weltweit größten Forschungsvorhaben zu Krankheitsrisikofaktoren bei Frauen. Fast 240.000 Krankenschwestern aus verschiedenen US-amerikanischen Bundesstaaten wurden in die beiden Studien rekrutiert. Das Team identifizierte bei den Nurses Health-Teilnehmerinnen 13.371 Fälle von invasivem Brustkrebs. Während der bis zu 30 Jahre dauernden Nachbeobachtung gaben 9.308 der betroffenen Frauen alle zwei Jahre Auskunft über Dauer und Art ihrer sportlichen Freizeit-Aktivitäten nach der Krebsdiagnose.

„Bewegt euch!“

Je aktiver die Frauen nach ihrer Diagnose waren, desto günstiger verlief ihre Erkrankung: Bereits bei einem Aktivitätsniveau, das etwa drei Wochenstunden zügigem Spazierengehen entsprach, sank die Gesamtsterblichkeit um etwa 27 Prozent. "Das zeigt, welches Potenzial schon vergleichsweise moderate körperliche Aktivität hat. Frauen müssen keinen Marathon laufen oder sich nicht im Fitnessstudio völlig verausgaben", sagt Renée Fortner. "Sie profitieren schon von Trainingseinheiten, die jede in ihren Alltag einbauen kann."

Und einen weiteren, ermutigenden Aspekt entdeckten Fortner und Eliassen. Sie untersuchten, welchen Einfluss eine Veränderung des Aktivitätsniveaus vor und nach der Diagnose hat. Das Ergebnis: Selbst eine eher geringfügige Steigerung nach der Brustkrebsdiagnose von 1 bis 3 Stunden Spazierengehen pro Woche reduzierte die Gesamtsterblichkeit um rund 30 Prozent - ganz unabhängig vom Ausgangsniveau der körperlichen Aktivität.

"Bewegt Euch!" - das ist der Rat der Studienleiterinnen Fortner und Eliassen für Frauen mit einer Brustkrebs-Erkrankung. "Wandern oder Radfahren, Tanzen oder Krafttraining: Jede Frau kann auswählen, was ihr am meisten liegt und damit ihre eigene Erkrankung günstig beeinflussen."


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